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Zuletzt vor 2 Monaten aktualisiert.

Abgrenzung oder sich mit unseren eigenen Grenzen zu befassen ist wichtig für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. Aber wie kann ich mich abgrenzen, ohne andere zu verletzen und mich selbst zu verausgaben? Dazu werde ich im Folgenden einige Möglichkeiten vorstellen.

Warum Abgrenzung wichtig ist

Wir können unserer Zeit, Aufmerksamkeit und Anwesenheit Grenzen setzen. Doch warum fällt uns Abgrenzung oft so schwer? Nun, bei vielen Menschen kommt die Frage auf, ob es überhaupt richtig ist Grenzen zu setzen. Damit könnten wir schließlich egoistisch wirken, denn wir stellen augenscheinlich unsere Bedürfnisse über die der anderen.

Doch was passiert, wenn es keine Abgrenzung gibt? Wir sind ständig, unter anderem über Telefon und Internet, erreichbar, werden von Entscheidungen und Anforderungen an uns aufgerieben, ohne unsere eigenen Ziele zu erreichen.

Es ist also wichtig, Grenzen zu setzen, um die eigenen Ziele erreichen zu können. Damit auch Sie ein selbstbestimmtes Leben haben, ohne immer nur für andere Menschen zu arbeiten. Sie gewinnen damit an innerer Widerstandskraft und an Selbstbewusstsein. Weiterhin haben Sie damit die Möglichkeit Ihre Beziehungen langfristig zu vertiefen, indem Sie Verantwortung übernehmen und realistische Einschätzungen Ihrer eigenen Leistungsfähigkeit abgeben können.

Svenja Hofert nennt Abgrenzung als Grundvoraussetzung um agil zu arbeiten bzw. zu denken. Das bedeutet das Abgrenzung in der heutigen VUCA-Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, um sich eben schnell auf die sich unvorhersehbar veränderten Bedingungen einstellen zu können.

Mehr Informationen zum Thema Abgrenzung finden Sie auch im Buch von Wayne Muller „A life of being, having und doing enough“ hier unten auf der Seite.

Abgrenzung lernen

Denken Sie bei den Grenzen nicht an Mauern, sondern eher an einen durchlässigen Gartenzaun. Dieser dient nur dazu Ihr Grundstück von dem des Nachbarn abzugrenzen, aber kleine Tiere, der Wind und auch die Vegetation kann hindurch.

Mit einer solchen Grenze zeigen Sie ganz klar, wer Sie sind und was Sie bereit sind zu tun und was eben nicht. Damit brauchen Sie sich auch nicht mehr zu verstellen oder zu verbiegen.

„nein“ sagen lernen

Beschäftigen Sie sich an dieser Stelle mit Ihren Ängsten. Warum fällt es Ihnen so schwer nein zu sagen? Was bewirkt Abgrenzung in Ihnen? Welche Gefühle löst Abgrenzung in Ihnen aus? Welche Befürchtungen oder Ängste haben Sie, wenn Sie nein sagen? Können Sie sich selbst Grenzen setzen? Versuchen Sie Schmerzen durch emotionale Klarheit zu vermeiden?

Halten Sie Ihre Ängste nicht für belanglos, sondern setzen Sie sich mit Ihnen auseinander. Oft kommen diese von Traumata oder sind möglicherweise von Ihren Vorfahren vererbt worden.

Wie bei vielen Dingen im Leben macht auch hier der Ton die Musik. Ein freundlich hervorgebrachtes „nein“ in Verbindung mit einem Gegenvorschlag ist sehr oft zielführender, als ein geknurrtes „ja“, das eventuell gar nicht eingehalten werden kann.

Am Anfang kann es sinnvoll und hilfreich sein, wenn Sie erst einmal pauschal „nein“ sagen. Dieses „nein“ lässt sich schneller und einfacher in ein „ja“ umwandeln als andersherum. Mit der Zeit lernen Sie sich und Ihre Grenzen besser kennen und können dann immer öfter „ja“ sagen, wenn Sie sicher sind, dass das Ihre Grenzen nicht verletzt.

Kommunizieren Sie ein klares „nein“. Eiern Sie nicht herum, machen Sie keine Ausflüchte oder Rechtfertigungen. Das macht es Ihnen und Ihrem Gegenüber nur schwerer. Beginnen Sie mit dem Wort „Nein“. Halten Sie den Blickkontakt und schütteln Sie dabei mit dem Kopf. Zum Beispiel:

  • Nein, das mache ich nicht.
  • Nein, das kann ich heute nicht machen.
  • Nein, tut mir leid, das kann ich diesmal nicht machen.

Was tun bei Widerständen?

Denken Sie daran, dass Ihnen die meisten Menschen nicht schaden möchten. Wenn diese mit Unverständnis auf Ihr „nein“ reagieren, dann nur, weil es ungewohnt ist und sie den alten Zustand wiederherstellen möchten.

Je nachdem, wann und wie schwer Ihre Grenzen bisher verletzt wurden, kann es notwendig sein sich professionelle Hilfe als Unterstützung zu holen, um Abgrenzung zu lernen. Dafür eignen sich Selbsthilfegruppen, Therapeuten, Seelsorger, Lebensberater oder auch Coaches.

Grenzen anderer achten

Wichtig ist auch, dass Sie die Grenzen anderer Menschen beachten. Halten Sie sich mit ungebetenen Ratschlägen zurück und akzeptieren Sie Ihren Gegenüber so wie er ist. Das ist oft schwer, aber jeder Erfolg hilft und macht es Ihnen leichter Ihre eigenen Grenzen zu vertreten.


Buchempfehlung

A life of being, having and doing enough

von Wayne Muller

From the moment we are born, we are seekers. Our culture obsessively promotes the pursuit of money, success and self-improvement. At the end of each activity-jammed day, though, we collapse into bed discouraged by everything we have not checked off on our to-do lists, in despair that whatever we have accomplished is never enough. Worse still, when our dreams become derailed by the inherent tragedies of life—job loss, financial peril, sickness, or the death of a loved one—we feel devastated by the pain and injustice of it all.

Nationally renowned author, therapist, and minister Wayne Muller offers healing for the perpetually stressed in A Life of Being, Having, and Doing Enough. By learning compassion and mercy for ourselves and by recognizing what is most profoundly true about who we are and what we need, we can gain the self-acceptance so that whatever we choose to do, in this moment, it is wholly enough.

Muller mixes the writings of great spiritual and political leaders with inspirational anecdotes from his own life, inviting us to derive more satisfaction from less and pull gratitude out of the ashes of grief. The answer to what he describes as „authentic happiness“ lies not in seeing the glass as half full instead of half empty. In reality, he writes, the glass is always half full and half empty. The world is neither broken nor whole, but eternally engaged in rhythms between joy and sorrow. With Muller’s guidance, we may find ourselves on the most courageous spiritual pilgrimage of our lives.

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